Stahlschrott

Stahlschrott und Moniereisen
Stahl ist seit jeher einer der verbreitetsten Werkstoffe und kann komplett wiederverwertet werden. Wegen der hohen Verbreitung fallen ständig große Mengen Stahl an, sodass heute bereits ein Großteil der Stahlnachfrage aus Recylcing-Material gedeckt werden kann. In den USA und Europa liegt dieser Anteil inzwischen bei rund 60 Prozent.

In Deutschland wird Stahlschrott grob in drei Kategorien eingeteilt: Eigenschrott, Neuschrott und Altschrott. Als Eigenschrott wird sortenreiner Stahlschrott ohne Fremdstoffe bezeichnet. Diese Sorte fällt hauptsächlich in den Hütten selbst an und wird dort direkt wieder eingeschmolzen. Neuschrott sind Reste die in der Industrie anfallen, etwa beim Stanzen oder Feilen von Stahl. Nach der Aufbereitung kann auch der Neuschrott wieder eingeschmolzen werden. Auf dem Schrottplatz fällt hauptsächlich Altschrott an, also Stahlschrott der schon im Umlauf war. Große Mengen Altschrott fallen etwa als Konsum- und Industriegüter an – häufig in Verbindung mit anderen Werkstoffen. Deshalb muss Altschrott erst zerlegt, getrennt und dann aufbereitetet werden.

Nirosta- und VA-Stahl-Schrott

Nirosta ist ein Markenname von Thyssen Krupp der für rost- und säurebestädigen Stahl verwendet wird. Die besonderen Eigenschaften des Nirosta-Stahls entstehen durch einen 13-prozentigen Chrom-Anteil. An der Oberfläche des Stahls bildet sich dadurch eine schützende Schicht aus Chromoxid, die die Korrossionsbeständigkeit verbessert. Um die Rostbeständigkeit weiter zu verbessern werden auch kleine Mengen an Nickel, Molybdän, Mangan und Niob zugesetzt.

Der nichtrostende Stahl kommt hauptsächlich in der Industrie und Medizintechnik zum Einsatz und bietet dort Vorteile etwa bei der Hygiene und der Langlebigkeit. Durch die geringe Wärmeleitfähigkeit eignet er sich auch für eine gute Isolation. Doch es gibt auch Nachteile bei der Verarbeitung des rostfreien Stahls, so lässt sich dieser meist nur schlecht zerspanen.

Die häufigsten Nirosta-Sorten sind V2A und V4A. Beide haben eine silberne Farbe, sind rostbeständig und nicht magnetisch. Nirosta-Schrott fällt oft in Form von Waschbecken, Balkon- oder Treppengeländer und Zäunen an.

Kernschrott: Stahlträger und Moniereisen

Der sogenannte Kernschrott fällt beim Abriss von Gebäuden aus Stahlbeton an. Zu dieser Kategorie gehören die Stahlträger und Moniereisen. Bevor diese Teile eingeschmolzen werden können, müssen sie zunächst von Betonresten befreit und teils aufwendig zerkleinert werden – insbesondere die Moniereisen – was in der Regel mit einer Schrottschere erledigt wird.

Moniereisen (nach Joseph Monier), auch Bewehrungsstahl oder Betonstahl, werden zur Verstärkung von Stahlbetonteilen verbaut und in die Schalung einbetoniert. In Deutschland kommen hauptsächlich Betonstabstahl B500B, Betonstahlmatten B500A und B500B, Betonstahl in Ringen B500B, Bewehrungsdraht B500A+P und Gitterträger zum Einsatz.

Moniereisen stellen eine eigene Schrottsorte dar, der durch die Rippen im Stahl erkannt werden. Diese Rippen sollen den Verbund von Stahl und Beton erhöhen und dienen gleichzeitig der Identifikation. Anhand der Anzahl und Anordnung der Rippen kann sowohl die Betonstahlsorte als auch das Herkunftsland und das Produktionswerk ausgelesen werden.

Moniereisenschrott fällt nicht nur bei dem Abriss von Gebäuden an. Oftmals bleiben auf Baustellen größere Vorräte von Moniereisen zurück, weil diese nicht mehr benötigt werden. Durch die gestiegenen Schrottpreise hat sich inzwischen ein regelrechter Wettbewerb zwischen den Schrotthändlern um diese Reste entwickelt. Der Vorteil besteht darin, dass diese Moniereisen nicht erst aufwendig vom Beton getrennt werden müssen, wie dies bei Abbruchmaterial der Fall ist.